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Fernseh-Kameraleute.de

Neues ZDF-Nachrichtenstudio geht an den Start


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Es soll die Erklärkompetenz des ZDF stärker herausstellen, so die Kernaussage des Mainzer Senders. Man will dem Zuschauer mit einem neuen, klaren und präzisen Design Zusammenhänge besser und verständlicher dargestellen.

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Mit 3-D-Modellen und 3-D-Animationen, die während der Moderationen in den virtuellen Raum projeziert werden, gehen die "heute"-Nachrichten und das "heute-journal" am 17.Juli erstmals auf Sendung. Bei aller hochmodernen "Effekten-Show", die sich das ZDF 30 Millionen Euro kosten ließ, sei man allerdings sehr darum bemüht, dass die Nachrichtenvermittlung im virtuellen Raum nicht an Glaubwürdigkeit verliert.

"Virtualität ist kein Selbstzweck. Es geht um die Veranschaulichung von Nachrichten. Das ZDF hat im Wettbewerb der Nachrichtensendungen eine Uniqueness, die uns die Zuschauer in Umfragen bestätigen. Das ist die Erklärkompetenz. Diese Kompetenz können wir jetzt weiterentwickeln und stärken", erklärt Kommunikationschef Stock in einem Gespräch mit dem Medienmagazien DWDL.de.

"Realität wird nicht vorgespielt und nicht imitiert; für den Zuschauer ist jederzeit erkennbar, dass sich alles, was er sieht, in einem Nachrichtenstudio abspielt", so Elmar Theveßen, stellvertretender Chefredakteur des ZDF und Leiter der Hauptredaktion Aktuelles. "Wir können nun die verständlichsten Nachrichten im deutschen Fernsehen produzieren und sie

mit der hohen Glaubwürdigkeit unserer Moderatorinnen und Moderatoren verbinden."

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Mittelpunkt des rund 700 Quadratmeter großen "Greenscreen-Studios" ist die aus drei Flügeln bestehende Moderationsinsel aus Nussbaumholz, Acrylglas und Kunstleder. An dieser werden künftig die ZDF-Moderatoren im Stehen moderieren und sich von dort variabel im virtuellen Erklärraum bewegen. So sollen die Nachrichten nicht mehr wie bisher ausschließlich vom festen Standort des Moderationspultes präsentiert werden, sondern man will den Fernsehzuschauer praktisch an die Hand nehmen und ihn zur Veranschaulichung komplexer Zusammenhänge an virtuell geschaffene Erklärmodelle heranführen.

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Eine technische Besonderheit ist dabei der Einsatz von zwei Kamerarobotern, die auf Industrierobotern aus dem Automobilbau basieren. Mithilfe von Mikrochips, die im Boden eingebettet sind, können sich die selbstfahrenden Kameras im Raum bewegen und übertragen dabei ihre Positions- und Brennweiteninformationen auf deren Grundlage dann wiederum die computergenerierten Objekte bewegt und platziert werden können.

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Steffen Seibert wird am kommenden Freitag um 19.00 Uhr mit der "heute"-Sendung das virtuelle Studio in Mainz einweihen. Um 21.45 Uhr werden dann Claus Kleber und Gundula Gause demonstrieren, was für Vorteile die neue Technik für das "heute-journal" bietet. Wer vorab schonmal einen exklusiven Blick ins neue ZDF-Nachrichtenstudio werfen möchte, der findet die ersten Bewegtbildaufnahmen beim Medienmagazin DWDL.de.

Bildnachweise: © ZDF / Carmen Sauerbrei / Berthold Lithjes / Horst Schick

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Hallo,

Das ZDF bietet seinen Zuschauern die Möglichkeit, in einem Forum Kritik zu üben. Mich interessiert speziell die Meinung der Leute, die sich beruflich mit Bildern beschäftigen, wie findet ihr das Design, die Lichtgestaltung, die Kadrierung, die Fahrten, die Grafiken, usw?

Gruß, hahni

Sobald man die Meinung der Mehrheit teilt,

ist es Zeit sich zu besinnen.

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Also, dann möchte ich mal meinen ersten Eindruck zum neuen "virtuellen ZDF-Nachrichtenstodio" schildern.

Es läßt sich hier zunächst ganz klar erkennen, dass die Intention der neuen Aufmachung eine Vorwärtsbewegung in Richtung Ästheitik und Funktionalität des Internets darstellt. Für mich ist es völlig nachvollziehbar, dass viele Zuschauer, die vielleicht noch nicht so vertraut mit dem www sind, mit dem neuen Design große Berührungsängste haben. Ich selbst würde mich eher als 'internetaffin' bezeichnen und vor diesem Hintergrund begrüße ich die Investition des ZDF im Großen und Ganzen.

Dennoch gibt es auch für mich noch ein paar Kritikpunkte, die ich hier gern anbringen möchte. Zum Beispiel frage ich mich, ob man bei der Festlegung mancher Schriftgrößen daran gedacht hat, dass noch längst nicht jeder Fernsehzuschauer ein HD-fähiges Empfangsgerät sein Eigen nennen kann. Mit meiner grundsoliden 4:3-PAL-Röhre habe ich trotz einer Bilddiagonalen von 70 cm das Gefühl, dass manche Texteinblendungen etwas zu unterproportioniert ausgefallen sind. Hier sollte man eventuell noch einmal etwas nachbessern.

Nicht unbedingt als störend empfinde ich die leicht bewegten und damit eine gewisse Unruhe auslösenden Hintergründe. Die Verantwortlichen vor Ort sollten sich nur darüber im Klaren sein, dass dieser Umstand von den Moderatoren bzw. Nachrichtensprechern ablenkt. Auch hier sollte man sich nochmal zusammen setzen und überlegen, ob man das Verhältnis von Moderator/Sprecher zu Hintergrund in Hinblick auf die aufmerksamkeitsausslösenden Momente korrigiert. Dazu gehört auch die Platzierung der Moderatoren des heute-journals im Bild. Nicht umsonst sitzen die Nachrichtensprecher der Tagesschau rechts im Bild, wohingegen die Moderatoren der Tagesthemen stets links im Bild sitzen.

Am meißten unzufrieden bin ich jedoch mit der einfallslosen babyblauen Hintergrundfarbe. Dieser Farbton erinnert mich stark an die Farbgebung vieler 0815-Internetauftritte, die entweder nicht das ästhetische Bestreben oder aber nicht das nötige Kleingeld für eine individuelle Farbgestaltung besitzen. Hinzu kommt, dass die Moderatoren und Nachrichtensprecher vor diesem verunglückten Hintergrund-Blau erheblich an Präsenz verlieren. Da kann man als "Lichtsetzender" gegenleuchten wie man will. Die ausgewogene Atmosphäre aus dem alten Studio wird man so nicht mehr zurückbekommen. Ich persönlich würde daher für ein wesentlich dunleres Blau aus alten Zeiten plädieren.

Fazit: Das ZDF hat viel Geld in die Hand genommen, um etwas Neues auszuprobieren. Aus meiner Sicht ist vieles richtig gemacht worden und der Mut neue Wege zu beschreiten, hat sich gelohnt, auch wenn es die Zuschauerschaft in zwei Lager gespalten hat. Allerdings muss man den Mainzern auch hoch anrechnen, dass die Kritik der Verbraucher ernst genommen wird und man ein Überdenken, Nachbessern und Weiterentwickeln des visuellen Gesamtkonzepts versprochen hat.

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