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Das Auflagemaß in der Praxis


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Da ich gerade bei frischen Kamera-Assistenten immer wieder leichte Unsicherheiten hinsichtlich der korrekten Einstellung des Auflagemaßes beobachte, möchte ich hiermit versuchen eine verständliche Anleitung für die Allgemeinheit anzubieten.

Die Flanschbrennweite, auch Auflagemaß genannt, ist der konstruktionsbedingte Abstand der Austrittspupille eines Objektives zur Bildebene einer Kamera, den es vor jedem Dreh-Einsatz und zusätzlich beim Objektivwechsel einzustellen bzw. zu überprüfen gilt, da man sonst bei jeder Brennweitenänderung (Zoom) mit massiven Einbußen der Bildschärfe rechnen kann.

Die drei wichtigsten Grundvoraussetzungen bei denen die korrekte Einstellung des Auflagemaßes am besten verifizierbar ist, lauten wie folgt:

  • offene Blende
  • zugeschalteter Brennweitenverdoppler soweit vorhanden
  • ein Abstand der Kamera zum Siemensstern von 3 Metern

Perfektionisten sei es gestattet die Eintrittspupille des Objektivs mit dem Siemensstern in eine Ebene zu bringen, um ovale Verzeichnungen des Unschärfekreises zu unterbinden.
Eine weitere zusätzliche Hilfe beim Einstellen der Flanschbrennweite ist ein Anheben des Peaking-Wertes am Sucher.

Und nun zum Ablauf der Prozedur. Nachdem man sich davon überzeugt hat, dass ein eventuell vorhandener Makro-Einstellring ordnungsgemäß eingerastet ist, fahre man zunächst in die maximale Brennweite und visiere den Punkt des Sterns an bei dem alle sich verjüngenden Strahlen, je nach Modell zusammen bzw. auf einen weißen Kreis hinlaufen. Nun stelle man am Fokussierring des Objektivs die Schärfe ein. Das Bild ist dann am schärfsten wenn der Durchmesser des sichtbaren Unschärfekreises am kleinsten erscheint. Als nächstes fahre man zurück in die kürzeste Brennweite, lasse aber den Verdoppler weiterhin vorgeschaltet. Es ist jetzt mit Hilfe des Flanschbrennweiten-Einstellrings zu überprüfen, ob man auch jetzt noch den kleinstmöglichen Unschärfekreis vor sich hat.

Dazu drehe man mit viel Gefühl den Flanschbrennweitenring im und gegen den Uhrzeigersinn bis man davon überzeugt ist den kleinstmöglichen Unschärfekreis eingestellt zu haben. Nachdem man nun den besagten Ring mit Hilfe der Arretier-Schraube wieder fixiert hat, kehrt man zurück in die längste Brennweite und stellt durch minimale Drehbewegungen am Fokussierring fest, ob man sich immer noch im grünen Bereich befindet was den Unschärfekreis angeht. Diese Prozedur wiederhole man nun solange bis sich ein zufrieden stellendes Gesamtergebnis eingestellt hat. Am Ende des Vorgangs vergesse man nicht die Arretier-Schraube des Flanschbrennweiten-Einstellrings zu befestigen und den Verdoppler herauszunehmen.

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