Der in finanziellen Nöten befindliche Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) erhält von fünf großen ARD-Anstalten eine zinslose Liquiditätshilfe in Höhe von 20 Millionen Euro. Wie die ARD heute in einer Pressemeldung bekannt gab, gewähren die finanziell stärker aufgestellten Sender WDR, SWR, NDR, BR und MDR ihr Darlehen in zwei Tranchen zu je zehn Millionen Euro. Die erste Hälfte wird in diesem Jahr zur Verfügung gestellt, die zweiten 10 Millionen folgen dann in 2010. Darauf einigten sich die Intendantinnen und Intendanten der ARD-Anstalten in München.
RBB-Intendantin Dagmar Reim zeigte sich ob der Münchener Entscheidung erleichtert: "Der Rundfunk Berlin-Brandenburg ist von Gebührenausfällen überdurchschnittlich betroffen. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) hat dies anerkannt und die ARD zu einer Liquiditätshilfe an den rbb ermuntert. Wir sind dem WDR, SWR, NDR, BR und MDR sehr dankbar für das Darlehen. Es sorgt neben unseren eigenen fortgesetzten Sparanstrengungen für den Erhalt unserer Leistungskraft."
Auch ARD-Vorsitzender Peter Boudgoust (SWR) bedankte sich bei den fünf Landesrundfunkanstalten: "Das war keine einfache Entscheidung in diesen für uns alle schwierigen Zeiten. Aber es zeugt von Flexibilität und Verantwortungsbewusstsein innerhalb der Arbeitsgemeinschaft."
Der RBB leidet seit 2005 unter Einnahmerückgängen, die der überdurchschnittlich stark von Gebührenbefreiungen geprägten Situation, besonders im Großraum Berlin, geschuldet sind. Erste prominente Opfer eines selbst auferlegten Sparkurses waren die Einstellung des Fernsehmagazins "Polylux" sowie die Abschaltung des Hörfunksenders "Radio Multikulti" - wir berichteten.
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