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Fernseh-Kameraleute.de

Arni

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Posts posted by Arni

  1. Habt ihr das heute mitbekommen? Kurz nach dem 2:0 für die Argentinier kam es zu einer - sagen wir rotwürdigen Tätlichkeit durch Gabriel Heinze. Aber das Opfer war nicht wie man vermuten könnte ein mexikanischer Gegenspieler, sondern der Steadycam-Operator am Spielfeldrand. Allerdings muss man zu Heinzes Verteidigung sagen, dass die Kamera auch etwas zu nah am jubelnden Argentinien-Pulk dran war und die Verärgerung nach dieser sicher schmerzhaften Kollision nachvollziehbar ist. Aber urteilt selbst. Film ab...

  2. Die Ministerpräsidenten-Konferenz hat sich am gestrigen Mittwoch weitestgehend auf das von Paul Kirchhof erstellte Gutachten zur geräteunabhängigen Rundfunkgebühr geeinigt. Damit sollen ab dem 1. Januar 2013 alle Haushalte und Betriebsstätten eine Abgabe entrichten, unabhängig davon, ob Empfangsgeräte vorhanden sind oder nicht. Der monatliche Beitrag für private Haushalte soll sich dabei nicht wesentlich vom derzeitigen Grundbetrag von 17,98 € wegbewegen. Bei Unternehmen wird dagegen die Größe zur Berechnung ihrer Abgabe herangezogen.

    Unklar ist hingegen, ob künftig auch Hartz IV-Empfänger ihren Beitrag zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk leisten müssen. Kirchhofs Gutachten sah dies jedenfalls vor, wobei das Geld vom Staat übernommen werden sollte.

    Vertreter der Anstalten äußerten sich bislang positiv zur geplanten Reform und sehen dadurch keine finanziellen Nachteile für die Sender. Das angedachte generelle Werbeverbot wurde fürs erste in ein auf Sonn- und Feiertage begrenztes, sowie an allen anderen Tagen auf ein Werbeverbot ab 20.00 Uhr abgemildert. Eine Ausnahmeregelung hierfür wurde allerdings für große Sportveranstaltungen vereinbart. Der sonntägliche Tatort wird also ab 2013 ohne den bekannten Belfast Child-Jingle einer deutschen Biermarke auskommen müssen. :D

  3. Verfassungsrechtler Paul Kirchhof hat gestern sein Gutachten über eine mögliche Finanzierung der Öffentlich-Rechtlichen vorgestellt. Seinem Modell zufolge wird die Abgabe künftig pro Haushalt fällig und nicht mehr wie bislang gerätebezogen. Es würden dann insgesamt mehr Menschen zahlen, als bisher, da auch Haushalte ohne Fernseher und Computer zur Abgabe herangezogen würden.

    Für sozial schwache Haushalte empfiehlt Kirchhof einen Wohngeldzuschuss von 18 Euro je Monat, so dass auch diese bislang befreite Klientel wieder an der Finanzierung von ARD und ZDF beteiligt werden könnte.

    Eine Begründung warum sich nach seinem Modell in Zukunft auch Menschen ohne Empfangsgerät an der Rundfunkgebühr beiteiligen sollen, gibt er wie folgt:

    "Eine Finanzierung der allgemein zugänglichen Quelle belastet grundsätzlich jedermann im Einwirkungsbereich des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, weil er den Vorteil hat, nach individuellem Belieben auf diese Quelle seiner Information, Meinungsbildung, Unterhaltung und kulturellen Anregung zurückzugreifen."

    Damit fällt für ihn die Abgabe nicht erst durch die Nutzung des Angebots an, sondern bereits für die Her- und Bereitstellung desselben. Somit würde auch positiven Nebeneffekten Rechnung getragen, die zum Beispiel entstehen, wenn die Öffentlich-Rechtlichen durch investigativen Journalismus Unrechtmäßigkeiten aufdecken, die dem Verbraucher bzw. Betroffenen zugute kommen, selbst wenn er selbst nicht fern sieht.

    Das Gutachten, welches zur kommenden Ministerpräsidentenkonferenz am 9. Juni auf der Tagesordnung stehen wird, fand bereits gestern eine überwiegende Zustimmung sowohl von der Politik als auch von Seiten der Senderverantwortlichen. Ob sich Kirchhofs Vorlage als solide Handlungsgrundlage für die Ausarbeitung eines beschlussfähigen Papiers erweisen wird, bleibt abzuwarten. Eine Reform des Abgabemodells könnte frühestens mit der nächsten Gebührenperiode ab 2013 umgesetzt werden.

  4. Die XXI. Olympischen Winterspiele gehen am kommenden Sonntag im kanadischen Vancouver zu Ende und bei aller Euphorie über den lang herbeigesehnten offiziellen Start des Regelbetriebs des hochauflösenden Fernsehens (HDTV) für die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland bleibt doch trotzdem einmal mehr die Frage offen, auf welchen Standard sich ARD und ZDF nun festlegen sollen.

    Bislang sind sich die Verantwortlichen darüber einig gewesen, dass gerade bei Sportübertragungen 50 Vollbilder pro Sekunde geeigneter für die zeitliche Auflösung wären, als die 50 bzw. 59,94 Halbbilder vom Full-HD-Format 1080i. Dieser Argumentation, die übrigens auch von der EBU (European Broadcasting Union) vertreten wird, könnte man sich auch vorbehaltlos anschließen, wenn man es mit einer von der Aufnahme bis zum fertigen Fernsehbild geschlossenen Produktionskette zu tun hätte. Leider sieht es aber nunmal so aus, dass die HDTV-Bilder vor Ort in der Regel im 1080i-Format produziert und zur Verfügung gestellt werden, da die überwiegenden Mehrheit der Sender weltweit in Full-HD senden.

    Für ARD HD und ZDF HD bedeutet dies konkret, dass sie das hochaufgelöste Format (1920x1080 Pixel, 59,94 Halbbilder) in ihren weniger hochaufgelösten Standard (1280x720 Pixel, 50 Vollbilder) konvertieren müssen, wobei es zwangsläufig zu Qualitätsverlusten kommt. Dazu kommt noch, dass das hochauflösende Fernsehgerät mit dem Full-HD-Label im Wohnzimmer von Opa Paluschke das eben runtergerechnete 720p-Bild wieder zurück auf 1080i aufbläst, was wiederum enorme Einbußen für die Bildqualität bedeutet.

    Da kommt es nicht ganz überraschend, dass enttäuschte HDTV-Konsumenten jetzt sogar eine Online-Petition gestartet haben und die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten dazu aufrufen sich endlich für den internationalen Standard zu entscheiden. 1080i bei ARD+ZDF jetzt!, so lautet die Forderung der mittlerweile mehr als 4000 Unterzeichner.

    Betrachtet man darüber hinaus weitere bevorstehende Großproduktionen wie die ebenfalls in 1080i produzierte Fußball-Weltmeisterschaft in Afrika sowie auch die Fußball-Bundesliga in Deutschland, so schwinden die guten Argumente für ein Festhalten an 720p ziemlich rasch und sollten genug Anstoß für ein Überdenken der bisherigen Position geben. Auch szenische Produktionen arbeiten nach wie vor überwiegend mit 24 oder 25 Vollbildern. Diese würden sich sehr leicht in die 50 Halbbilder von 1080i umwandeln lassen. Bei der Normenwandlung zum sogenannten Half HD würden hingegen einfach Bilder wiederholt werden, was keine Vorteile bietet.

    Einen Ausweg aus dieser Zwickmühle würde vielleicht das Format 1080p bieten, welches die Vorteile beider System-Kontrahenten vereint. Doch da sieht man beim ZDF momentan keine Chance für eine zeitnahe Umstellung. Zwar seien erste Fernsehkameras verfügbar, die in diesem Format aufnehmen könnten, andererseits fehlten aber für den Sendebetrieb noch wichtige Glieder in der Produktionskette. Wir als Kameraleute sollten aus unserem eigenen Anspruch heraus in jedem Fall für das höchstauflösende Produktionsformat werben. Hoffen wir, dass diesem Wunsch entsprochen wird.

  5. Hallo Thomas,

    du könntest es mit einem Windjammer-Überzug für das Ansteckmikro versuchen. Somit kannst du das Mikro direkt auf die Haut der Person aufkleben und es gibt keine Kratzgeräusche mehr. Wir haben das schon mehrfach praktiziert und es gab nie Beschwerden über den Ton.

    Taugliche Mini-Windjammer gibt es zum Beispiel von dieser Firma. Die werden auch in Deutschland vertrieben. Sollte also kein Problem sein die zu beschaffen.

    Optimale Erfolge nach Erfurt! ;)

  6. Ich wünsche euch Allen da draußen einen gelungenen Silvesterabend

    und einen guten Start ins nächste Jahrzehnt.

    Mögen all eure Wünsche für euren beruflichen Weg

    wie auch privat in Erfüllung gehen.

    feuerwerk_2010.gif

    Heute vor genau 10 Jahren stand ich bei Minusgraden

    an der E-Kamera des damaligen SFB und hatte

    als frisch gebackener Kameraabsolvent

    die ehrenvolle Aufgabe das Brandenburger Tor nebst Pariser Platz

    für die Feier zur Jahrtausendwende ins Bild zu setzen.

    Harald Juhnke gestaltete damals noch unter anderem das Festprogramm.

    Wie die Zeit vergeht...

  7. Hallo gergott und willkomen im Forum!

    Also ich hab mir jetzt die Finger wund gegoogelt nach Adaptern für EF-Bajonett auf B4-Mount. Leider ohne Erfolg. Auch in der Praxis ist mir sowas noch nicht vor die Augen gekommen.

    Was ich mal gehört habe, ist die Möglichkeit EF-Objektive auf ARRI PL-Mount einzusetzen. Gleichzeitig soll es auch Adapter von PL-Mount auf B4 geben. Also wenn du mit deiner Suche nicht weiterkommen solltest, könntest du mal diesen Weg weiter recherchieren. Ganz billig dürfte das allerdings nicht werden. ;)

  8. Die wohl bekannteste ostdeutsche Rock-Band feiert die Tage ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum. Aus diesem Anlass hier einer ihrer bekanntesten Songs, den sie für den Film "Die Legende von Paul und Paula" komponierten. Herzlichen Glückwunsch Puhdys!

     

     

  9. Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    um die Auswahl an Forenstilen wieder ins farbliche Gleichgewicht zu bringen, habe ich heute den vierten Style ins Programm aufgenommen. Dabei habe ich mich für den außergewöhnlichen Darktech-Style meines Lieblingswebdesigners Bluevacci entschieden bei dem ich mich hiermit nochmal herzlichst bedanken möchte. Damit verfügen wir nun über je zwei dunklere und hellere Stile, die ihr wie gewohnt über eure persönlichen Einstellungen aktivieren könnt.

    Das neue Forenlayout ist im Gegensatz zu den bislang Installierten in seiner Breite begrenzt und sollte auf jedem halbwegs aktuellen Monitor korrekt wiedergegeben werden. Falls ihr trotzdem Fehler feststellen, oder Fragen hierzu haben solltet, stehe ich euch selbstverständlich jederzeit zur Verfügung.

    Und nun viel Spaß beim Ausprobieren. :)

  10. Interview zur Fernsehproduktion "Inas Nacht" (N3)
    mit Kameramann Tobias Albrecht



    Die Idee hierzu entstand eines Abends völlig spontan, nachdem ich beim Zappen durchs Nachtprogramm plötzlich interessiert inne halten und mich ziemlich rasch vor Begeisterung einem mir bis dato unbekannten Fernseh-Format widerstandslos ergeben musste.

    Was mich hier mit einem regelrechten Feuerwerk der guten Laune ansteckte, stellte sich nach einem kurzen Blick in den Videotext als "Inas Nacht" heraus. Doch nicht nur die Akteure vor der Kamera überzeugten mich. Auch die Bildästhetik trug offenbar in meinem Unterbewusstsein dazu bei, dass ich mich hier als jemand, der selbst hinter der Kamera steht, äußerst wohl fühlte.

    Nun wollte ich mehr wissen. Wie lange gibt es die Sendung schon und wieso erfahre ich das erst jetzt? Zu gern hätte ich auch was über die Arbeit hinter den Kameras erfahren. Aber da ließ sich auf der offiziellen Internetseite nichts finden. Gut, sagte ich mir. Ich muss das selber machen. Wozu betreibe ich eigentlich ein Portal für Fernsehkameraleute, wenn man hier nichts über unsere Arbeit erfährt, die wir täglich zwar hinter den Blicken der Öffentlichkeit, aber dennoch nicht ungesehen verrichten.

    Und so kam es, dass ich Kontakt zu unserem "Kollegen vor Ort" aufnahm und Kameramann Tobias Albrecht mit meinen Fragen löcherte. Doch lest selbst, was dabei herauskam.


    Frage: Die für Ina Müller als 'Beste Moderation Late Night' mit dem Fernsehpreis prämierte Sendung wird seid 2007 vom Norddeutschen Rundfunk produziert und seit Anfang diesen Jahres auch in der ARD wiederholt. Seit wann betreust du die Sendung als 1.Kameramann und wie kam es dazu?

    Tobias Albrecht: Die Sendung gibt es seit 2007, damals noch von TV Plus, Hannover produziert (jetzt Beckground HH). Sie geht auf eine (Bier-) Idee von Ina zurück, die sich ein konterkarierendes Late-Night-Format wünschte, das nichts vom Einerlei und der Austauschbarkeit der Sendungen auf ähnlichen Sendeplätzen haben sollte. Unsere kleine "Fernsehfamilie" kennt sich schon seit 2005.

    Gemeinsam haben wir bis 2008 insgesamt 23 x 45min "Inas Norden" produziert, eine Art "Anarcho-Land-Und-Leute-Sendung" mit hohem Spaßfaktor und - trotz aller Dynamik - ausgeprägter Bild- und Montageästhetik.

    Bei Regie und Kamera rannte sie mit diesem Wunsch natürlich offene Türen ein – der Sender hatte eine "Mutprobe" zu bestehen, die sich dann wohl doch für ihn ausgezahlt hat.

    Den "1." Kameramann gibt es in unserer basisdemokratischen Anarchie eigentlich nicht. Das gesamte Konzept der Bildtechnik wird von Maik Behres (docam GbR) und mir (campool GbR) sichergestellt und ausgestattet. Dabei werden wir von Rolf Gihsa an der dritten Handkamera und seit 2008 von Stefan Jannecke am Kran (+4. HK) unterstützt (Ass. Lutz Leischke und Frank Krause).

    Das "konzeptionelle Feintuning" der Lichtgestaltung übernimmt seit dem Start unser Partner vom "Lichtforum Berlin" Mario Klapper, mit dem wir auch bei der ab September zu sehenden "arte lounge" eng zusammenarbeiten.


    Frage: Der "Schellfischposten", die Location der Sendung, bietet während der Aufzeichnung Platz für gerade mal 14 Zuschauer. Würdest du die örtlichen Bedingungen gerade auch in Hinblick auf die Bewegungsfreiheit der Kameras als beengt bezeichnen?

    Tobias Albrecht: Genau das ist das Konzept – kleinstmöglicher "Apparat" auf intimem Raum – schafft Freiheit und Spontanität im Kopf, nicht nur bei Moderatorin und Interviewgästen…
    Daher auch der Einsatz von Camcordern deren Bilder digital-drahtlos quasi live-offline geschnitten werden. Kein Kabel, kein Kabelpersonal (Wo sollten die auch stehen?) schränkt die Bewegungsfähigkeit und die Kreativität des Operators ein. Ganz kollisionsfrei (rein mechanisch gesehen) läuft die Sache natürlich nie ab, aber unsere "Choreografien" werden immer besser.


    Frage: Man kann wahrscheinlich davon ausgehen, dass die maritim eingerichtete, gemütliche Kneipe außerhalb der Late-Night-Aufzeichnungen einen ganz normalen gastronomischen Alltagsbetrieb fährt. Wird die ganze Technik eigentlich an jedem Aufzeichnungstag ein- und nach der Produktion wieder ausgebaut?

    Tobias Albrecht: Wir bauen gemeinsam mit Licht und Ton einen ganzen Tag ein, dann gibt es eine Staffel von 3 Sendungen an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Dann folgt der Ausbau in einer Nacht – der Schellfischposten ist für 3 Sendungen vier Tage geschlossen.


    Frage: Ich habe gesehen, dass sowohl auf den Kameras, als auch an der "Studiodecke" überwiegend LED-Licht bzw. Fluoreszenzlicht verbaut und eingesetzt wird. Welche Lampentypen werden genau benutzt und wie hat sich das "Licht der neuen Generation" gerade auch vor dem Hintergrund des bevorstehenden Exodus der Glühbirne bislang im praktischen Einsatz bewährt?

    Tobias Albrecht: "Lightpanel" (LED) Tungsten, dimmbar auf den Camcordern – weicheres Licht als Halogenheadlights, klein, ideal zum "Auffüllen".
    Decke: Dedo klassisch, 300er ARRI mit Chimera und Eggcrate, wenig Kinoflo, keine LED.
    Dafür gibt es verschiedene "scheinbar" natürliche Selbstleuchter im Bild, die Atmosphäre und Blende zaubern – mal genau drauf achten!!!! (Arbeitsblende 2.8+ bis offen bei 0 dB Gain)

    Für atmosphärische Stimmungen, die available-light Charakter haben sollen, sind zumindest Halogen-basierte Leuchten für mich aus dem Profibereich noch nicht wegzudenken.


    Frage: Wenn ich richtig informiert bin, ist der Norden ja Sony-Land. Welche und wie viele Kameras setzt ihr für "Inas Nacht" ein?

    Tobias Albrecht: Wir arbeiten bis dato auf eigenen Sony Digi-Beta DVW 970 P. 4x, alle mit Weitwinkeloptik.
    Drei Handkameras senden ihr Bild digital drahtlos über IDX-Wevi SDI Funkstrecken (4. Kam analog) an unsere mobile Regie vor der Kneipe.
    Dort gibt es einen live-Offline Bildschnitt, den dankenswerterweise der spätere Cutter, unser geschätzter Kollege Frank Tschöke betreut.
    Die Tongestaltung und –Mischung liegt autark in den bewährten Händen von "Hamburg pro audio".


    Frage: Gibt es spezielle Änderungen am Setup der Kameras, die ihr vornehmt, um eine bestimmte Bildästhetik zu erreichen?

    Tobias Albrecht: Nur gezielte White Balance und ein minimal weicheres Gamma – wichtiger ist es Kameras und Objektive trotz teilweiser Baugleichheit im Matching aufeinander anzupassen.


    Frage: Die im Gegensatz zu sonst üblichen Fernsehformaten deutlich höhere Bewegungsunschärfe eurer Bilder, die besonders bei schnellen Schwenks auffällt, wirkt sehr angenehm. Ich tippe mal auf 25p?

    Tobias Albrecht: Ja, wir drehen 25 PsF (Progressive segmented Frame).
    Dies bedeutet, dass aus 25 Belichtungen pro Sekunde das Signal zwar progressiv ausgelesen, dann aber wieder klassisch interlaced (segmented) übertragen, aufgezeichnet etc. wird. Das heißt die Weiterverarbeitung kann mit jedem PAL-"Wald- und Wiesenequipment" erfolgen. Im SD Bereich ist es die einzige Methode schon in der Kamera zu progressiven Bildern zu kommen.
    HD-Kameras bieten manchmal die Auswahl zwischen PsF und nativem P an - bedeutet, dass Schnittsysteme mit den reinen Progressiv-Sequenzen auch zurechtkommen müssen.


    Frage: Wie sieht das mit Kameraproben aus? Gibt es bei euch vorab eine minutiös festgelegte Durchlaufprobe oder setzt man hier eher auf intuitives Reagieren während der Aufzeichnung?

    Tobias Albrecht: Es gibt nur musikalische Proben - ohne Kameras - und einige logistische Absprachen (Beachtung der nötigen Kassettenwechsel im Timing usw.)


    Frage: Als Zuschauer bekommt man den Eindruck, dass es bei euch alles eher locker und unkonventionell abläuft. Da wird ein Matze Knop noch kurz vor seinem Auftritt verkabelt, was Ina Müller allerdings sehr charmant überspielt. Ist die Arbeitsatmosphäre unter den Kollegen wirklich so entspannt oder gibt’s bei Pannen auch schon mal ordentlich Stress am Set?

    Tobias Albrecht: Stress entsteht bei uns wenn, dann nur durch technische Ausfälle, für die menschliche Komponente garantiert ein jeder selbst.


    Frage: Was kannst du uns über die Zusammenarbeit mit Ina Müller erzählen? Sie ist ja vor der Kamera ein ziemlich quirliges Temperamentsbündel. Ich könnte mit gut vorstellen, dass viele Aktionen von ihr so nicht geprobt bzw. abgesprochen waren und ihr als Kameraleute da oft sehr schnell auf sie reagieren müsst. Und selbstverständlich muss ein Kameramann auch dazu in der Lage sein mit der Kamera auf der Schulter Ina ein frisch gezapftes Bier über den Tresen zu schieben, nicht?

    Tobias Albrecht: Ina ist unser "head of family", Voll-Profi und liebenswert. Weil sie tun und lassen kann, was sie mag, mag sie uns und wir mögen sie. "So kann ich nicht arbeiten…", "Gibt’s nicht…" und "Geht nicht…" von keiner Seite.



    Tobias, ich bedanke mich auch im Namen aller Kollegen, die unser Gespräch lesen werden, ganz herzlich bei dir und wünsche dir noch viele spannende Projekte, von denen du uns vielleicht in Zukunft auch noch berichten wirst.

    Die nächsten sechs Folgen mit Ina Müller und Gästen werden Anfang September und Anfang Oktober in Hamburg aufgezeichnet und ab 17. November in der ARD bzw. im NDR ausgestrahlt.

    Das Erste

    17.11.2009 - 00.50 Uhr
    19.11.2009 - 23.30 Uhr
    24.11.2009 - 00.50 Uhr
    27.11.2009 - 00.00 Uhr
    03.12.2009 - 23.30 Uhr
    10.12.2009 - 23.30 Uhr

    NDR Fernsehen

    21.11. 2009 - 00.00 Uhr
    28.11. 2009 - 00.00 Uhr
    05.12. 2009 - 00.00 Uhr
    12.12. 2009 - 00.00 Uhr
    19.12. 2009 - 00.00 Uhr
    30.12. 2009 - 23.30 Uhr

    Inas Nacht (NDR)

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    Bildnachweis: © NDR/Morris Mac Matzen

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